Die Rauhnächte entstanden vermutlich in der Zeit, als es den Wechsel vom Mondkalender zum Sonnenkalender gab. Der Mondkalender hatte 354 Tage und somit fehlten 11 Tage und 12 Nächte auf die 365 Tage des Sonnenkalenders. Diese elft Tage wurden am Ende des Mondjahres als „Tage außerhalb der Zeit“ zum Ausgleich eingeschoben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass man angenommen hat, dass in den Rauhnächten die Grenzen zu den Welten aufgehoben und auch die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt sind.
Das Wort Rauhnacht kommt vermutlich von dem mittelhochdeutschen Wort „ruch“, was haarig oder pelzig bedeutet. Es steht für den Glauben daran, dass mit fellbekleidete Dämonen zu dieser Zeit ihr Unwesen treiben. In unserer Tradition finden wir es heute noch in den Perchtenläufen, wo man sich auch als pelzige und furchterregende Wesen verkleidet, um böse Geister zu vertreiben. Rauhnacht kann sich auch von dem Rauch in den Räucherungen ableiten, die immer zum Jahresende in den Häusern und Stallungen durchführt wurden, um die Räumlichkeiten energetisch von Altem zu reinigen und wieder Platz für neue Energie zu schaffen.
Für unsere Ahnen waren die Rauhnächte heilige Nächte, die sehr gerne auch für jede Art von Orakel genutzt wurden. Man glaubte daran, dass man in den Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen und aufhängen sollte, weil es Unglück bringt. Außerdem war man der Meinung, dass man die Monate des nächsten Jahres voraussagen konnte, indem man genau darauf achtete, welches Wetter es in der bestimmten Rauhnacht gab oder was man in den zwölf Rauhnächten träumte. Dabei stand die erste Rauhnacht für den Monat Januar des nächsten Jahres, die zweite für den Februar und so weiter.
Das Wunschritual mit den 13 Wünschen ist eine sehr schöne Tradition zum Jahreswechsel und versorgt uns auch gleich mit positiven Wunschenergien fürs neue Jahr.
Falls Sie auch mitmachen wollen, gebe ich Ihnen eine kurze Anleitung dafür:
- Vorbereitung vor den Rauhnächten: Überlegen Sie sich 13 Wünsche für das neue Jahr. Wichtig ist, dass Sie die Wünsche positiv formulieren: Also nicht: „Ich möchte weniger …. “ oder „Ich möchte… nicht mehr“, sondern „Ich habe… “ oder „Ich bin…“ Es ist auch empfehlenswert, die Wünsche so zu formulieren, als ob sie sich schon erfüllt haben, also in der Gegenwart.
- Schreiben Sie die Wünsche auf 13 identische Zettel, falten Sie sie zusammen, so dass sie sich nicht mehr unterscheiden und legen Sie diese in eine Dose/Schachtel oder ein Säckchen.
- Sie beginnen mit dem Ritual am 25.12., in der Dämmerung oder wenn es schon dunkel ist. Sie ziehen einen Zettel aus dem Säckchen und verbrennen ihn, ohne zu wissen, um welchen Wunsch es sich handelt. Schauen Sie dabei zu wie der Zettel verbrennt und beobachten, was Sie in Ihrem Herzen wahrnehmen. Lassen Sie dabei Ihren Wunsch los.
- Dieses Ritual wiederholen Sie in den darauffolgenden Nächten bis zum 05.01.
- Am 06.01. ist nur mehr ein Zettel übrig: Jetzt öffnen SIe den Zettel und lesen, um welchen Wunsch es sich handelt. Es ist der Wunsch, um den Sie sich in diesem Jahr selbst kümmern dürfen, wenn er sich erfüllen soll.
Viel Spaß beim Rauhnachtsritual und erfolgreiches Wünschen!
Wenn Sie Fragen zum Wunschritual haben, melden Sie sich gerne bei mir.
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